Die Befragung des Sachverständigen Prof. Dr. Stöhr durch das BSW in der heutigen Beweisaufnahme offenbarte deutliche Fehler im Pandemiemanagement der Sächsischen Staatsregierung.

Während der Pandemie fehlte es an einer Datenerhebung und der regelmäßigen Überprüfung freiheitseinschränkender Maßnahmen. Prof. Dr. Stöhr mahnte die Hohlschuld nach Wissen durch die Regierung an: „Wer nur einen Experten fragt, bekommt auch nur eine Meinung.“ Aus Sicht des Sachverständigen fehlt es auch noch heute an fundierten Daten zur Effektivität einzelner Maßnahmen in der Pandemie.
Jens Hentschel-Thöricht, MdL, betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der Transparenz des Untersuchungsausschusses: „Wir stehen für eine transparente Aufarbeitung. Nur so können zukünftig bessere Entscheidung getroffen werden.“

Prof. Dr. Stöhr bemängelte zudem die politische Vereinnahmung des RKI.
Sein Kollege Prof. Dr. Streeck hatte am Vormittag bereits eine Reform des RKI und des Paul-Ehrlich-Institutes angeregt. Beide Sachverständigen betonten die Wichtigkeit, unterschiedliche Perspektiven und Wissenschaften als Grundlage für weitreichende politische Entscheidungen zu hören. Ines Biebrach, MdL, ergänzte hierzu: “Entscheidungen können nur verhältnismäßig sein, wenn zuvor alle Perspektiven beachtet und miteinander in Einklang gebracht wurden.“