Die Staatsregierung bleibt weiterhin Antworten zur Zukunft des Sächsischen Krankenhauses Altscherbitz (SKH) schuldig. Das geht aus der Kleinen Anfrage (Drs. 8/4074) des stellvertretenden Vorsitzenden und gesundheitspolitischen Sprechers der BSW-Fraktion, Ronny Kupke, hervor.

Zwar räumt das Sozialministerium ein, über den drastischen Rückgang der Zuweisungen von Notfall- und Schlaganfallpatienten informiert zu sein, verweigert jedoch jede Auskunft, wann über die dringend benötigte Einrichtung einer Abteilung für Innere Medizin entschieden werden soll. Ohne diese kann die Schlaganfalleinheit am SKH nicht dauerhaft betrieben werden.

Hintergrund ist die Schließung der Helios-Klinik Schkeuditz, die bislang die internistische Versorgung in unmittelbarer Nähe abgedeckt hatte. Seither ist die Zahl der Zuweisungen nach Altscherbitz nahezu halbiert, wie die LVZ berichtete.

Mitarbeitende berichten, dass Rettungsdienste Patienten zunehmend direkt in andere Häuser bringen, da internistische Begleiterkrankungen in Altscherbitz nicht mehr behandelt werden können. Dies wird ebenfalls im LVZ-Artikel erwähnt.

Zwar hat das SKH zum 1. Oktober eine neue neurologische Intensivstation mit Schlaganfalleinheit eröffnet. Das Sozialministerium geht deshalb von einer Stabilisierung der Versorgung aus. Doch ob dies ausreicht, ist fraglich. Kommunalpolitiker und Beschäftigte vor Ort fordern unisono die Einrichtung einer eigenen Inneren Abteilung, um die Zukunft der Schlaganfallversorgung zu sichern.

Als Träger des Sächsischen Krankenhauses Altscherbitz liegt die Entscheidungshoheit beim Freistaat Sachsen. Nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz sind die Länder für die Krankenhausplanung verantwortlich. Damit ist es allein Aufgabe der Staatsregierung – konkret des Sächsischen Sozialministeriums – einen Versorgungsauftrag für Innere Medizin zu erteilen. Doch dass das Ministerium in seiner Antwort die Auskunft verweigert und sich auf den „Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung“ beruft, zeigt, dass die Entscheidung tatsächlich in seiner Hand liegt.

„Die Staatsregierung darf die Verantwortung nicht auf Partnerkliniken abschieben. Jede Verzögerung gefährdet die Schlaganfallversorgung vor Ort und damit die Patientensicherheit. Wir brauchen endlich eine klare Entscheidung zur Inneren Medizin in Altscherbitz“, erklärt Ronny Kupke.

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