
Ablehnung unseres Antrags zur Brandkatastrophe Gohrischer Heide ist ein fatales Signal
Im heutigen Plenum des Sächsischen Landtages wurde der Antrag der BSW-Fraktion zur umfassenden Aufarbeitung der Brandkatastrophe in der Gohrischer Heide abgelehnt. Stattdessen soll das Thema lediglich im Innenausschuss behandelt werden – hinter verschlossenen Türen.
„Das ist der falsche Weg“, kritisiert der Sprecher für Brandschutz, Rettungsdienst, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz der BSW-Fraktion Jens Hentschel-Thöricht:
„Wir haben heute deutlich gemacht: Die Brandkatastrophe war eine der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte des Freistaates. 2.400 Hektar Wald sind verbrannt, über 700 Einsatzkräfte waren tagelang im Einsatz, ganze Dörfer wurden evakuiert. Solch ein Ereignis betrifft die gesamte Bevölkerung – und gehört deshalb transparent ins Plenum, nicht in die Ausschussgeheimnisse.“
Die BSW-Fraktion hatte gefordert, dass die Staatsregierung bis 1. November 2025 einen umfassenden Bericht vorlegt, der
- eine vollständige Schadensbilanz,
- die Erfassung aller Kosten und Aufwendungen,
- eine ehrliche Analyse des Krisenmanagements sowie
- klare Lehren für den künftigen Brand- und Katastrophenschutz
umfasst.
„Ein Lagebericht im Innenausschuss reicht nicht – das ist weder verbindlich noch öffentlich nachvollziehbar“, so Hentschel-Thöricht. „Wer wirklich aus Fehlern lernen will, muss systematisch analysieren und die Erfahrungen der Feuerwehrleute, THW-Helfer und Ehrenamtlichen einbeziehen. Alles andere verspielt wertvolles Wissen.“
Besonders kritisiert die BSW-Fraktion die Widersprüchlichkeit der Regierungspolitik: „Während Einsatzkräfte von einem ,Armutszeugnis für den Freistaat‘ sprechen, weil es an Verpflegung und Treibstoff fehlte, kürzte das Streichquartett aus CDU, SPD, LINKE und Grünen im Doppelhaushalt 2025/26 die Mittel für den Brandschutz. Das passt nicht zusammen.“
Uta Knebel, BSW-Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Meißen: „Mit der Ablehnung des BSW-Antrags verweigert die Mehrheit des Landtags eine öffentliche und verbindliche Aufarbeitung. Die Gohrischer Heide brennt nicht mehr – aber wenn wir nicht entschlossen handeln, dann brennt das Vertrauen in unseren Brand-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz“.
Hentschel-Thöricht abschließend: „Hinter verschlossenen Türen lässt sich kein Vertrauen schaffen. Transparenz schafft Vertrauen – und genau das wurde heute verweigert.“

