Jugendschutz ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und wir tun alle zu wenig dafür. Auch dieser Staatsvertrag tut zu wenig. Eine Gesellschaft, die in ihren Umgangsformen und aber auch in ihren medialen Produkten immer mehr verroht, hat das richtige Bedürfnis, wenigstens Kinder und Jugendliche davon noch eine Weile fernzuhalten. So etwas wie die Erwachsenen sollen sie jetzt noch nicht erleben, wahrnehmen, konsumieren. Daraus entsteht der Gedanke des Jugendschutzes.

Jugendschutz ist »Noch Nicht«. Die hässlichen Sachen kriegt ihr erst später. Aber es ist natürlich wichtig und richtig, dass in einem Alter in dem Heranwachsende entwicklungspsychologisch noch aufnahmefähig wie ein Schwamm sind, noch leichter geprägt werden und in dem sie Vieles viel intensiver aufnehmen als Erwachsene – und, en passant, in dem sie noch nicht den seelischen Panzer haben, der den Älteren dann wächst – dass sie in diesem Alter besonderen und sorgfältig überlegten Schutz brauchen. Diejenigen, die nicht mehr jugendlich sind, sind dafür verantwortlich. Also wir.

Der vorliegende Jugendmedienschutzstaatsvertrag leistet das nicht. Das ist ja wirklich alles ehrlich bemüht alles richtig gut gemeint. Aber es ist natürlich nicht auf der Höhe der Zeit.

Dr. Ingolf Huhn führt aus, worin die Ablehnung dieser beiden Medienstaatsvertrag-Gesetzentwürfe durch die BSW-Fraktion begründet ist. (PDF Download)

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