Pressestatement zu den Ergebnissen der Arbeitszeitstudie des SMK
Die vom SMK am Montag veröffentlichten Ergebnisse der Arbeitszeitstudie zeigen eine deutliche Überlastung der Lehrkräfte im Schuldienst. Schulleitungen, Teilzeitkräfte und Lehrkräfte an Oberschulen sind im Schulalltag besonders belastet.
Lars Wurzler, bildungspolitischer Sprecher der BSW-Fraktion im sächsischen Landtag, erklärt dazu:
„Die Studie zeigt, was seit Jahren bekannt ist: Lehrkräfte in Sachsen erbringen über ihre vertraglichen Verpflichtungen hinaus systematisch Mehrarbeit, insbesondere im außerunterrichtlichen und administrativen Bereich. Wir dürfen nicht länger hinnehmen, dass Mehrarbeit in vielen Fällen die Regel und nicht die Ausnahme ist. Die Ergebnisse der SMK-Studie sind ein weiterer Beleg dafür, dass im sächsischen Schulwesen ein signifikanter Reformbedarf herrscht, der sich an den Bedürfnissen der Lehrer und Schüler und nicht länger an Sparzwängen orientieren muss.
Für uns als BSW‑Fraktion ist klar: Das SMK darf die Belastung der Lehrkräfte nicht weiter ignorieren. Die Studie muss jetzt zwingend zum Ausgangspunkt für konkrete Maßnahmen werden, die die Belastung der Lehrkräfte senken und die Unterrichtsqualität sichern.
Die aktuelle Steuerung und Ressourcenverteilung im sächsischen Schulwesen sind nicht tragfähig. Ohne verbindliche Arbeitszeiterfassung bleibt der überwiegende Teil der Mehrarbeit unsichtbar und damit ungerecht vergütet und gesundheitlich riskant. Aber das allein reicht nicht aus. Wir brauchen eine strukturelle Entlastung durch mehr Schulassistenz und Verwaltungsunterstützung, um pädagogische Ressourcen freizusetzen. Lehrkräfte müssen in die Lage versetzt werden, auf ihre Kernaufgaben zurückkommen zu können. Zudem ist eine Anpassung von Deputaten, Anrechnungsstunden und Entlastungsmodellen notwendig. Es braucht auch regelmäßige Erhebungen zu Arbeitsüberlastungen von Lehrkräften und eine Berichtspflicht gegenüber dem Landtag.
Klar ist auch, dass angesichts der Ergebnisse das – aus unserer Sicht jetzt schon gescheiterte – Maßnahmenpaket von Minister Clemens zurückgenommen werden muss. Wir brauchen stattdessen einen Schulgipfel, auf dem die größten Probleme besprochen und tragfähige Lösungen gefunden werden. Hier sind insbesondere Lehrer, Schüler und Gewerkschaften anzuhören.“

